Doing Selfie
Fotopraktiken an Gedenkstätten
Anfang 2017 erregte Shahak Shapira mit seiner Internetaktion Yolocaust große öffentliche Aufmerksamkeit. In seinem Projekt hinterfragt der deutsch-israelische Satiriker die aktuelle Erinnerungskultur. Er kritisiert das Aufnehmen von Selfies an Gedenkstätten und das Teilen dieser in Sozialen Netzwerken.
Shapiras Kritik und unsere eigenen Beobachtungen an Gedenkstätten haben wir zum Anlass genommen, das Phänomen Doing Selfie in einem Projekt näher zu beleuchten. Wir haben uns dafür entschieden einen Blog zu erstellen, der sich auf persönlicher und wissenschaftlicher Ebene mit dem Thema auseinandersetzt.
In unseren Stories zeigen wir, was Leute über Selfies und das Posieren für Fotos an Gedenkstätten denken. Dazu haben wir Interviews mit Besucher_innen, Guides und Mitarbeiter_innen von Gedenkstätten, sowie mit Wissenschaftler_innen und Studierenden geführt.
In der Rubrik Artikel setzen wir uns in kurzen wissenschaftlichen Texten mit verschiedenen Themen auseinander, die Einfluss auf das Phänomen der Selfie- und Fotopraktiken an Gedenkstätten nehmen. Das Selfie wurde nicht von heute auf morgen Teil der zeitgenössischen Erinnerungskultur. Die Praktik ist vielmehr kulturell gewachsen und unterliegt stetiger sozialer Aushandlung.
Mit Doing Selfie möchten wir das Verhalten an Gedenkstätten nicht als angemessen oder unangemessen bewerten. Stattdessen bietet dieser Blog Hintergrundinformationen zu Fotopraktiken an Gedenkstätten und die Möglichkeit sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.